Selenogr. Koordinaten | [ 49,0N ; 3,0E ] |
Länge | 180 km |
Höhe | - |
Karte im Rükl-Mondatlas | 4 Archytas |
Optimale Beobachtungszeit | Erstes Viertel 6 Tage n. Vollmond |
Vallis Alpes ist ein 180 km langes gerade verlaufendes Tal in den Montes Alpes am Nordostrand von Mare Imbrium. Es deutet alles darauf hin, dass es sich nicht um eine Struktur handelt, die durch den Einschlag eines Meteoriten entstanden ist. Denn das Tal ist viel zu lang und mit 7 bis 18 km Breite auch zu schmal. Zudem fehlt das dazu passende Auswurfmaterial.
Man geht daher davon aus, dass es sich um eine durch einen Einbruch entstandene Struktur handelt. Entlang des Tals ist also Material abgesackt, vergleichbar mit der Entstehung des Oberrheingrabens in Deutschland. Das Vallis Alpes ist das einzige Beispiel dafür auf dem Mond. Alle anderen Täler scheinen anderen Ursprungs zu sein, entweder sind sie durch Lavafluss oder durch eine Einschlagskette entstanden.
Vallis Alpes hat noch eine zusätzliche Besonderheit: in der Talsohle befindet sich eine Rille, die durch das Aufreißen des Bodens entstanden ist. Mit mittelgroßen Instrumenten lässt sich diese Rille bei gutem Seeing auch beobachten.
Führt man den Mondspaziergang nach Westen fort, trifft man auf den Krater Plato, nachdem man das gleichnamige Rillensystem Rimae Plato überquert hat, das sich durch die Mondalpen schlängelt. Im Norden trifft man direkt auf Mare Figoris und gut 200 km östlich auf den Strukturreichen Krater Aristoteles.