Viele Krater sind von der Erde aus stets nur in einer Schrägansicht zu sehen und dadurch scheinbar oval.
Inzwischen gibt es frei zugängliche Software, mir der sich Bilder solcher Krater entzerren lassen. Für die Entzerrung meiner Aufnahmen verwende
ich die kostenlose Software Lunar Terminator Viewing Tool
, kurz LTVT von Jim Mosher.
Damit lassen sich Fotos kalibrieren und als Textur auf eine Kugel legen. Für eine simulierte Draufsicht wird die Kugel dann einfach entsprechend gedreht.
So bekommt man eine ganz neue Sicht auf alt bekannte Strukturen.
Natürlich hat diese einfache Methode auch Grenzen, denn schließlich reduziert man die Mondoberfläche mit ihren starken Höhendifferenzen auf eine
zweidimensionale Fläche. Als Folge dessen beobachtet man, dass das Innere eines Kraters umso asymmetrischer verteilt zu sein scheint,
je näher er sich am Mondrand befindet. Sehr gut erkennt man das bei Tycho, hier erscheint der südliche Wall deutlich breiter als der nördliche Wall.