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Die Astronomie-Seiten von Mario Weigand

Die Avalon M-Zero Montierung

Allgemeines

Es gibt immer wieder Situationen in denen eine schwere Montierung wie die 10Micron GM2000 aus Platz oder Gewichtsgründen nicht mitgenommen werden kann. Eine zusätzliche kompaktere Montierung ist daher sinnvoll. Diese Aufgabe erfüllte bislang meine alte Vixen GP. In den letzten Jahren gab es auf dem Montierungsmarkt einige Neuerungen, darunter einige Modelle der italienischen Firma Avalon Instruments. 2011 kamen die M-Uno und die Linear auf den Markt, die für meine Zwecke jedoch noch zu schwer sind. 2013 kam schließlich die einarmige M-Zero hinzu. Als maximale Traglast werden vom Hersteller 8 kg für fotografische und 10 kg für visuelle Nutzung angegeben.

Die Bauweise der M-Zero bietet in der Praxis einige Vorteile gegenüber der klassischen deutschen Montierung. Da ist zum einen das Wegfallen des Umschlagens der Montierung im Meridianbereich. Mit der M-Zero kann über den gesamten Tagbogen eines Objektes hinweg ununterbrochen belichtet werden. Weiterhin befindet sich das Instrumentengewicht sehr nahe an der Stundenachse der Montierung. In Kombination mit dem, auf der gegenüber liegenden Seite der Achse ausladenden, R.A.-Antriebskasten ist nur sehr wenig Gegengewicht nötig – wenn überhaupt. Dies hat ein geringeres Transportgewicht zur Folge.

Eine weitere Besonderheit ist die Option eine zweite Optik parallel zu montieren. Avalon bieten eine zusätzliche Schienenklemmung an, die dies ermöglicht. So kann auf einfache Weise ein kleines Leitrohr zur Nachführkontrolle genutzt werden. Andere Kombinationen sind natürlich auch denkbar.

Details

Balance: Wie bereits angesprochen wurde, liegt ein Vorteil der Konstruktion der M-Zero in der geringen Distanz zwischen Stundenachse und Schwerpunkt des Teleskops. Verwendet man einen längeren Tubus und eventuell auch noch ausladendes Zubehör, könnte es – jedoch nur beim Schenken über den Himmelspol – zu Kollisionen mit dem Montierungskörper kommen. Für solche Fälle bietet die kleine Montierung eine Lösung: der Dek.-Antriebskasten ist in drei Positionen montierbar. Der Umbau geht schnell: es müssen nur die beiden weißen Knochen abgeschraubt und in einer anderen Position montiert werden. Lediglich etwas mehr Gegengewicht ist dann ggfs. erforderlich.

Polsucher: Zur Einnordung der Montierung wird ein Polsucher samt Halterung und Beleuchtungseinheit mitgeliefert. Er lässt sich an beiden Enden des R.A.-Antriebskastens montieren und durch drehen der Achse in eine relativ angenehme Position bringen. Die Markierungen auf der Strichplatte entsprechen im Prinzip dem, was man von diversen Reisemontierungen kennt. Man Orientiert sich Anhand der Stellung von Cassiopeia und Ursa Major, um die Korrekte Position von Polaris zu ermitteln – der Polsucher wird entsprechend gedreht. Die Beleuchtungseinheit ist aufsteckbar und wird über einen Steckanschluss an der Steuerung mit Strom versorgt. Die Helligkeit ist über die Handbox per Tastenkombination dimmbar.

Kabeldurchführung: Die Avalon M-Zero weist eine hohle Stundeachse auf, die die Durchführung von Kabeln ermöglicht. So werden auch die Motorkabel durch die Achse gelegt. Dadurch ist z.B. ein Hängenbleiben am Teleskop unmöglich, was sonst eine unerwünschte Unterbrechung der Beobachtung oder der Fotoserie bedeuten würde.

Diverses: Die folgenden Bilder zeigen kommentarlos noch weitere Details der Montierung: die Polhöheneinstellung und die Klemmung der Stundenachse.


StarGO Steuerung

Die StarGO Steuerung ist die hauseigene GOTO-Steuerung von Avalon. Sie zeichnet sich durch eine sehr leichte Handsteuerbox aus, die per HDMI-Kabel mit dem Steuerkasten verbunden wird. Ein Blick auf letzteren verrät, was neben der Montierung noch angeschlossen werden kann: Motorfokus, Bildfeldrotator, DSLR und Autoguider via ST-4-Port. Die grundlegenden Funktionen sind mit der Handbox bedienbar: Richtungstasten, Motor-Geschwindigkeit, Motorfokus und Nachführmodus (Siderisch, Sonne, Mond, Erde). Für alles weitere ist ein Laptop nötig der via USB verbunden wird.

Das Steuern der Montierung ist auch kabellos via Bluetooth und Smartphone möglich. Dazu verwende ich die App SkySafari Plus für Android.


Das Avalon T-Pod T-90 Stativ

Die M-Zero kommt bei mir auf dem T-90 Stativ von Avalon zum Einsatz. Es ist konsequent auf ein geringes Gewicht getrimmt. Nur 4,8 kg leicht bei einer maximalen Traglast von 60 kg. Die Höheneinstellung reicht von 55 cm bis 90 cm. Jeder Beinauszug wird über zwei griffige Schrauben fixiert, die jeweils schonend mit einem Klemmstück auf das Alurohr drücken. An einem Bein gibt es einen Tragegriff. Eine Dosenlibelle am Stativkopf ermöglicht das leichte gerade aufstellen des Stativs. Für die Beinenden kann man zwischen Stahlspitzen und Maschinenfüßen wählen.

Transport & Gewichtsdaten

Die Montierung und das Stativ werden je mit einer gepolsterten Weichtasche ausgeliefert in denen alle Teile Platz finden.

Gewichtsmäßig stellt sich die Situation folgendermaßen dar:




[Letzte Aktualisierung: 3. Februar 2014]