Hin und wieder sieht man am Himmel punktförmige Objekte, die langsam über den Himmel ziehen.
Dabei handelt es sich um Satelliten oder Überreste von Raketen, die in Umlaufbahnen von einigen hundert Kilometer Höhe die Erde umkreisen.
Typischerweise erreichen diese Objekte keine größeren scheinbaren Helligkeiten als +2 mag – außer der ISS natürlich.
Einige Satelliten besitzen jedoch Bauteile, die besonders gut das Sonnenlicht reflektieren.
Bewegen sich diese Satelliten in einen optimalen Winkel zu Sonne und Beobachter,
kann es zu einem kurzzeitigen Helligkeitsanstieg kommen, was als Flare bezeichnet wird.
Iridium-Satelliten

Verantwortlich dafür ist jeweils eine der drei
Main Mission Antennas(MMA), welche alle drei eine extrem stark spiegelnde Oberfläche besitzen. Flares an den Sonnensegeln kommen zwar auch vor, erreichen aber keine so großen Helligkeiten. Der Lichtkegel, der auf die Erde geworfen wird, ist zwischen 25 und 150 km groß. Je näher der Beobachter der Zentallinie des Lichtkegels ist, desto heller wird der Flare.
Ende der Iridium-Flares
Leider endet die Geschicht der Iridium-Flares jedoch bald. Der Betreiber hat damit begonnen, die Satelliten durch die nächste Generation mit dem Namen NEXT zu ersetzen. Die neuen Satelliten werden leider keine Flares produzieren.Weitere Flare-Quellen
Es gibt aber noch ein paar weitere Objekte, die hin und wieder einen Flare erzeugen können. Hier eine Liste mit Stand Anfang 2018:Satellit(en) | Bemerkung | |
---|---|---|
(Iridium) | Satelliten für Telekommunikation; Werden im Laufe des Jahres 2018 durch NEXT-Satelliten ersetzt. | |
MetOp A/B | Europäische Wettersatelliten; 2018 soll MetOp C gestartet werden. | |
COSMO-Skymed | Italienische Satelliten zur Erdbeobachtung per Radar. | |
TanDEM-X | Deutscher Radarsatellit für 3D-Kartierung der Erdoberfläche. | |
Terra SAR X | Deutscher Satellit für Erdbeobachtung (Änderungen in der Vegetation, Eisflächen...). |
Vorhersagen für Flare-Ereignisse

Calsky bietet neben Datum, Uhrzeit, Helligkeit, Höhe und Himmelsrichtung noch weitere nützliche Informationen: z.B. die Entfernung und Lage der Zentrallinie des Lichtkegels, sodass man seinen Standort für die größtmögliche Helligkeit anpassen kann. Weiterhin gibt es eine Sternkarte mit dem genauen Verlauf des Flares am Himmel.
Abgesehen von Calsky und ähnlichen Seiten lohnt sich in der heutigen Smartphone-Welt ein Blick in die kostenlosen Apps. Die leisten das Ganze auch und obendrein verfügt man ja über GPS für eine genaue Standortbestimmung.
Hier noch ein weiterer interessanter Link: Auf satflare.com kann man Iridium-Satelliten, Metop A/B und andere suf Karten verfolgen. Auch die Flare-Zonen werden angezeigt.
Webtipp: www.satflare.com
Was benötigt man für die Beobachtung?
Zur Beobachtung werden weder Fernglas, noch Teleskop benötigt, nur das bloße Auge. Ansonsten sind nur noch Kenntnisse über die Himmelsrichtungen erforderlich, damit der Bereich am Himmel, wo der Flare auftauchen wird, ungefähr eingegrenzt werden kann.Fotografie
Auch die Fotografie gestaltet sich einfach, denn bereits mit ruhender Kamera samt Fernauslöser oder Selbstauslöser auf einem Fotostativ ist man optimal ausgerüstet. Sinnvoll ist lichtstarkes Objektiv, sodass der Flare gut zur Geltung kommt. Ein Weitwinkelobjektiv ermöglichen weiterhin schöne Kompositionen mit Objekten im Vordergrund. Hier sind noch einige Richtwerte für die Aufnahme-Parameter:Brennweite | Blende | ISO | Modus | Belichtungszeit | Qualität |
---|---|---|---|---|---|