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Filtereinsatz bei Planet Merkur

Die geringe Höhe über dem Südhorizont mit maximal 30° machte den Amateuren in Deutschland Merkur ist sowohl in der Beobachtung, als auch in der Fotografie sehr schwierig. Er ist nur kurzzeitig während seinen Elongationen beobachtbar und nimmt mit maximal ~24° einen recht kleinen Abstand zur Sonne ein. Das heißt er kann nur kurz nach Sonnenuntergang oder kurz vor Sonnenaufgang beobachtet werden. Er steht daher immer sehr knapp über dem Horizont, wo die atmosphärische Refraktion sehr stark ist. Eine Möglichkeit die Refraktion zu umgehen ist der Einsatz von Farbfiltern.
Durch mehrere Versuche bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Grünfilter am besten geeignet ist. Hier ein Vergleich, einmal ohne, einmal mit Grünfilter:

Vergleich ohne / mit Grünfilter:


Am Ende kommt natürlich nur ein S/W-Bild heraus, es sei denn, man mag Grün... Um die Genauigkeit zu erhöhen kann man aus dem Bild mit Grünfilter zusätzlich mit einem Grafikprogramm den Grünkanal extrahieren. Ich habe mir dabei auch überlegt, ob es nicht reicht, ohne Filter zu arbeiten und dann aus der RGB aufnahme dann einfach den G-Kanal zu extrahieren. Es stellte sich jedoch heraus, das diese Methode nicht differenziert genug ist, was am folgenden Bild auch deutlich wird:

Vergleich ohne / mit Grünfilter:


Der Grünfilter ist absolut notwendig.
Um dessen Wirkung nochmal zu verdeutlichen hier nochmal alle drei Kanäle:

RGB-Kanäle mit Grünfilter:


Man sieht deutlich, dass vom roten und blauen Licht fast nichts durch kommt. Ist das Seeing sehr schlecht, empfielt es sich, bei der Filterwahl eher Richtung Rot, oder gar Infrarot zu gehen. Denn langwelliges Licht wird nicht so stark gebrochen. Daher sind viele meiner eigenen Aufnahmen mit einem IR-Passfilter entstanden – solche Filter wirken beruhigend auf die Luftunruhen.

Das ganze lässt sich natürlich auch auf die Venus übertragen.