Totale Sonnenfinsternisse sind immer nur entlang eines schmalen Streifens auf der Erde sichtbar.
Daher muss man in der Regel ins Flugzeug steigen, um ein solches Ereignis erleben zu können.
Nicht immer sind es einfache Reiseziele, doch 2017 gab es eine günstige Gelegenheit:
Im August des Jahres war in Nordamerika eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten.
Die Totalitätszone verlief quer durch die Vereinigten Staaten, von Oregon bis South Carolina – optimal!
Daher wird sie auch als die Great American Eclipse
bezeichnet.
Der Verlauf der Great Eclipse ist in der rechts verlinkten Infografik der NASA zu sehen.
Bei der Planung der Reise galt es zunächst, das Zielgebiet für die Beobachtung zu definieren.
Karten der Durchschnittsbewölkung für die Jahreszeit deuteten Vorteile für Regionen in Oregon und Idaho an.
Das ließ sich gut in eine Rundreise im Westen der USA integrieren.
Denn wenn man schon ein so weite Reise macht, soll es sich gleich doppelt lohnen!
Im Folgenden Bericht zeige ich die schönsten Stationen der Tour und berichte vom Finsternistag.
Insgesamt waren es am Ende 8877 km. Hier eine Übersichtskarte:
Start: Frankfurt - Seattle
Los ging es am 9. August gegen 10 Uhr mit einer B747 nach Seattle im Bundesstaat Washington.
Der Flug war sehr ruhig und nach einiger Zeit lohnte sich der Fensterplatz.
Wir hatten Glück, in Grönland war gutes Wetter und man konnte die Schnee, Eis, Gletscher und Berge bewundern.
Darauf folgte irgendwann die karge und menschenleere Landschaft Nordkanadas mit unzähligen Seen.
Etwa eine Stunde vor Ende des Flugs tauchten die Bergketten der Rocky Mountains auf.
Schließlich landeten wir in Seattle, dem nördlichsten Punkt des Roadtrips.
Der Stadt schenkten wir aber erst einmal keine Beachtung und es ging mit dem Mietwagen direkt in Richtung Pazifikküste bei Long Beach.
Pazifikküste / Cannon Beach
Nach dem warmen, sonnigen Wetter bei Seattle gab es einen kleinen Temperaturschock.
Die Küstenlinie lag dauerhaft unter Wolken bei ca. 15°C und gelegentlichem Nieselregen.
Aber auch so sind die Felsen bei Cannon Beach ein toller Anblick. Die Strände sind sehr breit und man sieht kein Ende!
Zurück in Utah führte der Weg in Richtung Moab und Arches Nationalpark.
Dort findet man mehrere hundert natürlich entstandene Steinbögen, die teilweise Öffnungen von mehreren Metern Durchmesser aufweise.
Ebenfalls spektakulär sind die Felsformationen im Devils Garden.
Zunächst gab es am frühen Morgen noch einige Zirruswolken, die sich aber bis zur großen Show verzogen. Lediglich etwas dunstig war es dann noch.
Der gesamte Finsternisverlauf mit 2:17 Minuten Totalität war ohne Unterbrechung zu verfolgen.
Der erste Kontakt war um 10:15 MDT.
Von da an liefen die Kameras und schossen in voreingestellten Intervallen Fotos für Serienbild-Komposite.
Nach einiger Zeit wurde es merklich dunkler und die Farben in der Umgebung verloren an Deutlichkeit.
Die partielle Phase zog sich zunächst, doch bis zur Totalität nahm die Aufregung stetig zu.
Der letzte Rest der Sonnenscheibe schien auf einmal wie im Fluge zu verschwinden.
Und plötzlich erstrahlte die Korona an einem dunkelblauen Himmel mit Dämmerungsfarben entlang des Horizonts.
Die Venus und ein paar helle Sterne erschienen hoch am Himmel.
Ein absolut spektakulärer Anblick! Die Reaktionen der anderen Beobachter verstärkten das Erlebnis zusätzlich.
Hier eine Auswahl der Ergebnisse: